Einladung - Klangkosmos Weltmusik 2009
Acht Jahre Klangkosmos!! Neben exotischen Reisezielen wie Belize, Uganda und Tadschikistan gibt es auch musikalische Abstecher zu unseren europäi¬schen Nachbarn in Frankreich und Tschechien. Und dass sich Deutschland keineswegs hinter den internationalen Gästen verstecken muss, beweisen die Kerberbrothers mit ihrer Alpenfusion. 29. Januar
18.00 Uhr Thomaskirche, Opphoferstraße 60 Zuzana Lapčíková – Lieder der Bäume Morawiens (Tschechien) Zuzana Lapčíková wurde in Zlín (Ost-Morawien – dem slowakischen Teil Mährens) geboren. Sie singt, tanzt und spielt Zimbalon seit ihrer frühesten Jugend, denn die morawische Folklore hat in ihrer Familie einen hohen Stellenwert. Sie studierte am Konservatorium in Brno Zimbalon, Ethnologie und Musikwissenschaft. Im Jahr 2000 traf Zuzana Lapčíková auf den talentierten jungen Bassisten Josef (Josca) Fečo, mit dem sie seitdem eine intensive musikalische Zusammenarbeit pflegt. Wegen ihrer großen Offenheit gegenüber verschiedenen musikalischen Einflüssen ist Zuzana Lapčíková eine charismatische Grenzgängerin zwischen Folk- und Kunstmusik und gleichermaßen eine Meisterin genreübergreifender Musikformen wie Jazz und zeitgenössischer Musik. In seinem Konzertprogramm präsentiert das Duo traditionelle morawische Lieder und Eigenkompositionen in alter morawischer Folktradition, die sich vor allem mit der Natur, insbesondere mit den Bäumen beschäftigen. In ihnen wird die drohende Zerstörung der einmaligen Kulturlandschaft Westkarpatens thematisiert, der Heimat Zuzana Lapčíkovás, in der sich einer der letzten Urwälder Europas befindet. 19. Februar, 18.00 Uhr
Hauptkirche Unterbarmen, Martin-Luther-Straße 16 Voix Polyphoniques – Schwarzmeerlieder (Frankreich) Frauenpower und puren Vokalgesang bieten Brigitte Cirla, Helen Chadwick und Marianne Suner. Im Mittelpunkt des musikalischen Schaffens von Voix Polyphoniques (1991 in Marseille gegründet) stand lange Zeit die volksmusikalische Tradition Korsikas. Nach und nach wandten sich die Sängerinnen auch anderen Kulturen mit polyphoner Identität zu. So begegneten sie Edisher Garakanidse, einem legendären Musikethnologen und Sänger aus Georgien. Zusammen mit zweien seiner georgischen Schülerinnen bereisten die Sängerinnen die Region Achara in der Nähe von Batumi am Schwarzen Meer. Von diesen Reisen brachten sie nicht nur wunderbare Lieder mit, sondern auch die geheimnisvollen Geschichten, die sich hinter den magischen Klängen und Gesängen verbergen. Aus diesem musikalischen Reisetagebuch entwickelten sie ihr Konzertprogramm mit Gesängen vom Schwarzen Meer, ergänzt durch eigene Kompositionen in der Tradition georgischer Polyphonie oder als Vertonung georgischer Texte. 19. März, 18.00 Uhr
Lutherstift, Schusterstraße 15 Garifuna Women Trio - Paranda (Belize) Belize ist ein kleiner Staat im Südosten der mittelamerikanischen Halbinsel Yucatán, der erst 1981 aus britischem Kolonialstatus in die Unabhängigkeit entlassen wurde. Bis heute die Geschichte des kleinen Volkes der Garifuna, das über Jahrhunderte hinweg stur und widerborstig jedem Assimilierungsdruck widerstanden hat, eine Saga von beinahe mythischen Dimensionen. Die verbreitetste Theorie besagt, dass 1635 bei St. Vincent zwei Sklavenschiffe Schiffbruch erlitten, aber die Afrikaner sich retten konnten und von den Inselkariben (Kalipona) aufgenommen wurden. Paranda, ihre Musik, vereint westafrikanische Polyrhythmen mit karibischen Frohsinnsmelodien in Form von Frage- und Antwortgesängen. Sie ist rau und ungeschliffen und wurde unverändert von Generation zu Generation mündlich weitergereicht. Heute sind die Paranderos rar geworden, das gesamte Genre ist vom Verschwinden bedroht. Der charismatische Musiker Andy Palacio versucht die Tradition neu zu beleben. Das Garifuna Women Trio ist eine Formation der besten jungen Sängerinnen aus seinem Umfeld, die sich insbesondere der Schönheit und Kraft des weiblichen Repertoires der Garifuna widmen. 23. April, 18.00 Uhr
Thomaskirche, Opphoferstraße 60 Kerberbrothers – Alpenfusion (Deutschland) Lange hat das Allgäu, nein haben Bayern und die Welt gewartet ... und nun ist es so weit: Live aus L. A. (Leutkirch Allgäu) kommen die Kerberbrothers mit ihrer Alpenfusion! Was mehr als ungewöhnlich und vielleicht auch unmöglich klingt, hat bei dieser Formation Konzept: Die harmonische Kraft und Spielfreude der echten Volksmusik wird authentisch in den Alpenjazz übernommen, und beide erreichen durch die Vielfalt der Instrumente und Stilrichtungen neue Bedeutungen. Alpenfusion entsteht durch den transglobalen Mix aus unverfälschten Alpenklängen und Ethno Underground: Mitreißende Rhythmen verbinden sich mit Alphorn und Scherrzither, Jazzgroove mit Jodler, Zither und Hackbrett. Die drei Kerber-Brüder stammen aus einer bekannten Volksmusiker-Familie. Jeder von ihnen hat mehrere musikalische Studiengänge absolviert. Zusammen mit dem Kaufbeurer Bassisten Tiny Schmauch sowie dem Drummer und Percussionisten Pit Gogl (Immenstadt) spielt die Band eigene Kompositionen auf einem vielseitigen Instrumentarium und sprengt gefestigte Strukturen durch die Gegenüberstellung und Synthese von alter und neuer Musik. 14. Mai, 18.00 Uhr
Hauptkirche Unterbarmen, Martin-Luther-Straße 16 Ssempeke Amadind Quartett – Meister auf dem Xylophon (Uganda) Musikalisches Neuland wird auch im Mai im Klangkosmos betreten: Musiker vom afrikanischen Kontinent waren zwar schon häufiger zu Gast, jedoch bis dato noch niemand aus Uganda. Die „Perle Afrikas“ (laut Winston Churchill) liegt in Ostafrika und ist reich an fruchtbaren Böden. Einer der wichtigsten musikalischen Stile des Landes ist die Amadinda-Musik. Durch eine einzigartige Verbindung zwischen Wortbedeutung und Tonsprache sind die Melodien und Texte aus Zeiten des präkolonialen Königreiches Buganda im 14. Jahrhundert historisch exakt überliefert, so, wie sie als Berichte zu Tagesereignissen entstanden. Das Ssempeke Amadinda Quartett wurde im Umfeld des Ndere Kunstzentrum in Kampala gegründet und spielt die traditionelle Musik des Könighofes von Buganda, dargeboten auf den originalen historischen Instrumenten Ennanga (Bogenharfe), Endongo (Leier), Enderre (Kerbflöte) und dem Amadinda, erweitert durch die musikalischen Traditionen anderer Völker, die ebenfalls rund um den Viktoria-See angesiedelt sind 18. Juni, 18.00 Uhr
Lutherstift, Schusterstraße 15 Samo – Sufi Musik aus dem Pamirgebirge (Tadschikistan) Samo bedeutet „Himmel“ – und die fünf Musiker kommen wahrlich vom Dach der Welt: aus dem Pamir, dem ca. 3 500 bis über 7 000 m hohen Gebirge, gelegen auf der ehemaligen Seidenstraße zwischen Afghanistan und Pakistan im Süden, Kirgisistan im Norden, Uzbekistan im Westen sowie Tibet und China im Osten. Nach mehreren politischen Aufteilungen wurde Tadschikistan erst 1991 in den heutigen Grenzen unabhängig. Mit den verschiedenen Herrschern kamen auch andere Religionen ins Land. Vor der Islamisierung im 7. Jh. waren u. a. Zoroastrismus, Buddhismus, Hinduismus sowie Strömungen des Christentums und Judentums vertreten. Heute gehören die Tadschiken überwiegend verschiedenen Richtungen des Islam an. Diese multikulturelle Tradition spiegelt sich auch im großen musikalischen Reichtum des Landes. Im profanen Repertoire finden sich Elemente zentralasiatischer Nomadentradition, an frühe persische und afghanisch-pakistanische Musik erinnern komplexere kompositorische Formen, und die Sufi-Tradition der türkisch-arabischen Hemisphäre findet ihren Klang in der Ney (Göttliche Flöte) und polyfonen Trance-Gesängen. Die Musiker von Samo stammen aus alteingesessenen Musikerfamilien. Seit frühester Kindheit haben sie die Melodien von ihren Eltern und Großeltern gelernt. Wir freuen uns auf Ihren/euren Besuch im Neuen Jahr! Das Klangkosmos-Team Archiv Konzept Die Reihe Klangkosmos Weltmusik wird gefördert von der Koordination Stadtteilentwicklung, dem Kulturbüro der Stadt Wuppertal, dem Kultursekretariat NRW im Rahmen Das 3. Ohr, aus Eigenmitteln des Seniorenzentrums Lutherstift, der Hauptkirche Unterbarmen, der Kirchengemeinde Elberfeld Ost der Stiftung Netzwerk Unterbarmen und der Stadtsparkasse Wuppertal. |
Invitation Sound Cosmos World Music 2009
January 29th, 6 p.m.
Thomaskirche, Opphoferstraße Zuzana Lapčiková – Songs of the Moravian Trees (Czech Republic) Zuzana Lapčiková was born in Zlín (in the Slovakian East of Moravia). She has been singing, dancing and playing the zimbalon since her earliest youth, for in her family Moravian folklore is highly valued. She studiend ethnology, music and zimbalon at the Conservatory of Brno. In 2000, Zuzana Lapčiková met the talented young bassist Josef (Josca) Fečo, with whom she has ever since been entertaining an intensive musical cooperation. Due to her openness to diverse musical influences, Zuzana Lapčiková is a charismatic crossover musician who combines folk and art music. Likewise, she is a master of cross-genre forms of music, such as jazz and contemporary music. In their concert programme, the duo presents traditional Moravian songs as well as her own original compositions in the old Moravian folk tradition, which are mostly about nature, especially trees. They deal with the imminent destruction of the unique cultural landscape of the West Carpatian Mountains, home to Zuzana Lapčiková, where one of the last remaining primeval forests of Europe is located. February 19th, 6 p.m.
Hauptkirche Unterbarmen, Martin-Luther-Straße 16 Voix Polyphoniques – Songs from the Black Sea (France) Women's power and pure vocal singing – this is what Brigitte Cirla, Helen Chadwick and Marianne Suner present. For a long time, the focus of the musical work of Voix Polyphoniques (founded in Marseille in 1991) lay on the tradition of Corsican folk music. Then by and by, the singers also turned to other cultures with a polyphonic identity. In the course of this, they met Edisher Garakanidse, a legendary music ethnologist and singer from Georgia. Together with two of his Georgian students, the singers visited the region of Achara, close to Batumi on the Black Sea. From these travels, they not only brought back wonderful songs, but also the mystic stories that lie hidden behind the magical sounds and vocals. This musical itinerary formed the basis of their concert programme of songs from the Black Sea, complemented by original compositions in the tradition of Georgian polyphonic music or as Georgian texts set to music. March 19th, 6 p.m.
Lutherstift, Schusterstraße 15 Garifuna Women Trio – Paranda (Belize) Belize is a small state in the South-East of the Central American peninsula Yucatán, which only in 1981 gained independence from the status of a British colony. To the present day, the history of the small people of the Garifuna, that over centuries stubbornly resisted any attempts of assimilation, is a saga of almost mythical dimensions. The most wide-spread theory has it that in 1635 two slave ships were shipwrecked near St. Vincent, but the Africans managed to save themselves and were admitted into the community of the Island Caribs (Kalipona). Paranda, their music, combines West African polyrhythms whith cheerful Caribbean tunes in the form of question and answer songs. It is crude and unrefined and was passed on orally from generation to generation. Today, the paranderos have become rare, and the entire genre is close to extinction. The charismatic musician Andy Palacio is trying to revive the tradition. The Garifuna Women Trio is a formation of the best young female singers among those close to him, and they particularly dedicate themselves to the beauty and power of the female repertoire of the Garifuna. April 23rd, 6 p.m.
Thomaskirche, Opphoferstraße 60 Kerberbrothers – Alpenfusion (Germany) Long since has the Allgäu – no, have Bavaria and the world been waiting … and now the time has come: live from L.A. (Leutkirch Allgäu) come the Kerberbrothers with their Alpenfusion! What may sound unusual or even impossible is part of this formation’s concept: the harmonic power and playfulness of genuine folk music is authentically adopted into Alpine jazz, and both gain new meaning through the diversity of instruments and musical styles. Alpenfusion evolves from the trans-global mix of unadulterated Alpine sounds and ethno underground: sweeping rhythms merge with alpenhorn and scherrzither, jazz groove with yodeling, zither and dulcimer. The three Kerber brothers come from a family of well-known folk musicians. Each of them completed several musical courses of study. Together with the bassist Tiny Schmauch from Kaufbeuren and the drummer and percussionist Pit Gogl from Immenstadt, the band plays original compositions on a broad range of instruments and breaks up fixed structures through the confrontation and synthesis of old and new music. May 14th, 6 p.m.
Hauptkirche Unterbarmen, Martin-Luther-Straße 16 Ssempeke Amadinda Quartet - Masters on the xylophone (Uganda) In May, again, Klangkosmos presents musical pioneers: there have already been several guest performers from the African continent, but not yet any from Uganda. The “pearl of Africa” (a phrase by Winston Churchill) is located in Eastern Africa and is rich in fertile soil. One of the country’s most important musical styles is that of amadinda. Through a unique combination of lyrics and the language of sound, the melodies and texts from times before the pre-colonial kingdom of Buganda in the 14th century have been passed down unadulterated through the centuries, just the way they used to originate from reports of current events. The Ssempeke Amadinda Quartet was founded in connection with the Ndere Centre of Arts in Kampala and plays the traditional music of the king’s court of Buganda, performed on the original historical instruments ennanga (bow harp), endongo (lyre), enderre (notched flute) and the amadinda, augmented by the musical traditions of other peoples who also live round Lake Victoria. June 18th, 6 p.m.
Lutherstift, Schusterstraße 15 Samo – Sufi music from the Pamir Mountains (Tajikistan) Samo means “Sky” – and the five musicians really come from the roof of the world: from the Pamir, the approximately 3.500 to more than 7.000 meter high mountain range, situated on the former Silk Road between Afghanistan and Pakistan in the south, Kirgisistan in the north, Uzbekistan in the west and Tibet and China in the east. Having been politically devided several times, Tajikistan did not become independent in its present borders until 1991. The different rulers also brought different religions into the country. Before the Islamization in the 7th century, Zoroastrism, Buddhism, Hinduism and strains of Christianity and Judaism, among others, were represented. Today, the majority of Tajiks belong to various strains of Islam. This multicultural tradition is reflected in the country’s rich musical treasure. The profane repertoire contains elements of Central Asian nomadic tradition, the more complex compositional forms show reminiscences of early Persian and Afghan-Pakistani music, and the Sufi tradition of the Turkish-Arabian hemisphere contributes the sound of the Ney (divine flute) as well as polyphonic trance chants. The musicians of Samo come from families with old-established musical traditions. From their earliest childhood, they learned the tunes from their parents and grandparents. We look forward to greeting you in the new year! Yours, The Sound Cosmos team The series Sound Cosmos World Music is financially supported by Koordination Stadtteilentwicklung, the Wuppertal Office of Culture, the Cultural Secretary NRW within the framework of Das 3. Ohr, and by Seniorenzentrum Lutherstift, Hauptkirche Unterbarmen, Kirchengemeinde Elberfeld Ost, Stiftung Netzwerk Unterbarmen and Stadtsparkasse Wuppertal from their own resources. |